Perikopenbuch von St. Peter

 

München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 15903

Von den insgesamt 480 Exemplaren der Edition sind maximal 99 Stücke für die Kunden von CORON EXCLUSIV reserviert. Jedes dieser Exemplare wird von Hand separat nummeriert.

Das Faksimile des „Perikopenbuchs von St. Peter“ erscheint als Band CXXII innerhalb der Reihe „Codices selecti“ und gibt die Handschrift im Originalformat und bis ins kleinste Detail farbgetreu wieder. 

Die CORON EXCLUSIV Ausstattung 

Einband: Kopie des aus dem 16. Jahrhundert stammenden heutigen Einbandes der Originalhandschrift: Lederdecke mit exakt vom Original abgenommener Prägung, Handheftung auf vier echte, erhabene Bünde, handumstochenes Kapital, Metallschließen.

 

Salzburger Herkunft 

Die Salzburger Herkunft dieser Handschrift ist unbestritten. Dies ist deutlich erkennbar an der Hervorhebung des heiligen Rupert. Er hat nicht nur das Bistum Salzburg gegründet und als erster Bischof geleitet, sondern gilt auch als Gründer der Benediktinerstifte St. Peter und St. Erentrud. Für die Herkunft spricht auch die künstlerische Verwandtschaft mit zweifelsfrei in Salzburg entstandenen Codices. Aus stilistischen, ikonographischen und inhaltlichen Gründen kommt nur ein Skriptorium für die Entstehung des Perikopenbuches in Frage – jenes von St. Peter in der Mitte des 12. Jahrhunderts. Das Perikopenbuches von St. Peter breitet sich mit 106 Folios vor dem Betrachter als wahres Bild- und Dekorationsprogramm aus, das sowohl quantitativ als auch qualitativ seinesgleichen sucht. Von den Miniaturen, die den Lesungen zum Weihnachts- und Osterkreis, zu den Heilungs- und den Erweckungswundern Christi, den Marien- und Heiligenfesten sowie dem Fest der Kreuzauffindung und -verehrung vorangestellt sind, ist weit mehr als die Hälfte ganzseitig. Breite Rechteckrahmen mit ornamentierten Füllungen zwischen goldenen und silbernen Leisten fassen die biblischen Szenen wie Tafelbilder ein. Wertvolles Blattgold bildet die Hintergrundfolie für die großfigurigen Szenen, die in kräftigen, gebrochenen Deckfarben ausgeführt sind. Vereinzelte Architekturelemente und Landschaftsangaben dienen lediglich der Verortung des Geschehens. Würdevolle Figuren dominieren den symmetrischen Bildaufbau. Durch eine lebhafte Gebärdensprache und Blicke aus großen Augen treten sie zueinander in Beziehung und vermitteln so den Inhalt des Bildes und zugleich dessen emotionalen Ausdruck. In der Verbindung byzantinischer Stilprinzipien mit Bildthemen aus westlichen Vorlagen und der Praxis, den Körper der Figuren mit Hilfe von Farbschattierungen plastisch zu modellieren erweist sich die nahe Verwandtschaft unserer Handschrift zu älteren Werken aus dem Skriptorium von St. Peter. Diese tritt in besonderer Weise auch im fantasievollen Initialschmuck zutage. Am Beginn jeder Perikope steht eine Initiale – als Einzelbuchstabe, vielfach auch als Teil einer Initialgruppe oder als Ligatur aus den beiden Anfangsbuchstaben der Einleitungsformel und des eigentlichen Perikopentextes ausgeführt. Die goldenen Buchstabenkörper werden von spiralartigen Ranken umspielt, deren Nebenschößlinge in bunten Knospen und Blüten enden. In zahllosen Variationen werden einzelne Buchstabenteile durch Lebewesen – großteils Tiere – ersetzt, was der Handschrift eine heitere Note verleiht.


ausverkauft